Ein Garten als Oase im ruhelosen London. Mittendrin befindet sich Parzelle 29, sie scheint ein summendes, brummendes Idyll zu sein. Angelegt um Kraft zu tanken und sich eine Auszeit vom hektischen Alltag zu gönnen.
Im Buch „Wurzeln schlagen : ein Jahr im Garten auf der Suche nach mir selbst“ beschreibt der Autor Allan Jenkins ein Jahr, von Sommer bis Sommer, in seinem Garten und Leben.
Lange Zeit habe ich kein Buch mehr gelesen, welches mich so beeindruckt hat, dessen Ende ich voller Spannung entgegensah. Andererseits habe ich nur im Bus und in meiner Mittagspause – ohne jegliche Ablenkung – gelesen. Dabei immer die Frage im Hinterkopf, wie wird das Ende sein – versöhnlich oder erschütternd ?
Am Schluß der Lektüre stand für mich fest, dieses Gartentagebuch geht zu Herzen. Hingebungsvoll beschreibt Jenkins darin die Veränderungen auf seinem Fleckchen Land, wo er gräbt, sät, zupft und erntet. Die Umwälzungen in seinem Leben, jenseits vom Garten, wären ohne diese Umgebung vermutlich unerträglich gewesen.
Am Ende ist die Erkenntnis „Wer Kummer hat, muss seine Hände in feuchte Erde senken …“ vielleicht die wichtigste aber auch ungewöhnlichste Annäherung an den Inhalt eines schriftstellerischen Werkes. Der Weg dahin wird auf wundervolle sowie anrührende Art und Weise auf 304 Seiten beschrieben. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte auf die Rezensionen des Verlages oder Zeitungen verzichten, diese lenken- oder schrecken eher ab. Ein Leser der Freude an einer liebenswürdigen, herzerwärmenden und gleichzeitig erschütternden Geschichte hat, dem sei dieses Buch empfohlen.
bhs