Ins Nichts blicken !

Der Anblick von Schafen gehört an den Deichen Norddeutschlands ein­fach dazu, wenn Kühe in der Landschaft feh­len fällt das nicht so auf. Zumindest eini­gen Menschen, ande­ren wie­derum würde die Holstein-Kuh auf den Wiesen fehlen.

Wie herr­lich ist es, Schafen zuzu­se­hen, wenn sie … in gleich­mü­ti­ger Würde, mit gro­ßem Ernst ins Nichts bli­cken und mit ihren Kiefern das grüne Gras mahlen …

Nach dem lesen die­ses Satzes1 habe ich mich gefragt, geht es einem Schäfer ebenso, betrach­tet er seine Tiere eben­falls unter die­sem eher phi­lo­so­phi­schen Aspekt ? Da ich kei­nen Schäfer kenne, die ver­gan­ge­nen Begegnungen mit die­sen Tieren an unter­schied­li­chen Orten ohne einen dazu­ge­hö­ri­gen Schäfer statt­fan­den, habe ich diese Frage erst vor kur­zem beant­wor­tet bekommen.

Nach der Lektüre Mein Leben als Schäfer von James Rebanks wur­den viele Fragen beant­wor­tet, die ich mir bewusst noch gar nicht gestellt hatte.

Nordfriesische Salzwiesenlämmer der Rasse Trexel füh­ren ein ande­res, durch die Landschaft gepräg­tes Leben, als ein Herdwicklamm im eng­li­schen Lake District. Die vor Ort herr­schen­den Wetterbedingungen sind ein bestim­men­der Teil ihres Lebens, ein ande­rer der Bezug der Menschen zu Ihnen und umgekehrt.

Es war eine ver­gnüg­li­che wie unter­halt­same Lektüre, ein Buch über ein völ­li­ges ande­res Lebens als das eigene. In einer Umgebung die nichts mit dem Leben in einer Großstadt wie Hamburg gemein hat. Ein Ergebnis die­ser Lektüre, neben der Erkenntnis, dass ich viele Fotografien von Schafen habe, ist meine Entscheidung bis zum Jahresende ein Schaf des Monats zu veröffentlichen.

Wer mehr über Schafe in England, Schottland oder den Hebriden wis­sen möchte, dem sei die Reihe : Die Inseln der Queen emp­foh­len, in den fünf Episoden spie­len Schafe, ihre Wolle eine mehr oder weni­ger große Rolle.

Ins Nichts bli­ckend… bis zum nächs­ten Mal !

bhs

  1. aus : Die Tage des Gärtners : Vom Glück , im Freien zu sein von Jacob Augstein