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Jane und William

Oh nein, ich habe schon wie­der ein Buch gele­sen und wei­tere sind in Sicht.1

Das Buch der Fälscher von Gabriel Lovett spielt in zwei Zeitaltern, in der Gegenwart und zur Zeit von William Shakespeare. Dies Buch ver­eint alles was ein biblio­phil ver­an­lag­ter Mensch mag. Es geht um schöne Bücher, Bibliotheken, Restaurierung, Buchfälscher und ‑händ­ler.

»Wales konnte kalt sein im Februar …«

Das wali­si­sche Hay-on-Wye kommt darin vor und die Frage : wer war William Shakespeare ? Gab es ihn über­haupt und falls ja : hat er die Werke, die ihm zuge­schrie­ben wer­den selbst ver­faßt ? Mit die­ser Frage haben sich bekannte und unbe­kannte Gelehrte, ebenso wie Laien bereits über viele Jahrzehnte befaßt. Es gibt dabei die Fraktionen der Stratfordianer, Anti-Stratfordianer, Oxfordianer und vie­ler deren mehr. Eine letzt­gül­tige Antwort auf die Frage gibt es bis heute nicht und kann es wahr­schein­lich auch nicht mehr geben.

Wird die Frage, ob es sich bei dem auf­ge­fun­de­nen Manuskpript, wel­ches die Hauptfigur Peter Byerly fin­det, nur um eine geschickt gemachte Fälschung han­delt, beant­wor­tet wer­den kön­nen und warum sich die Ereignisse über­schla­gen und in einem Mord enden, werde ich hier nicht beant­wor­ten. Eine Besonderheit möchte ich an die­ser Stelle erwäh­nen, die Übersetzung. In die­sem Fall war es der Übersetzer Lutz‑W. Wolff, er hat den Ton des Textes wun­der­bar getrof­fen und mit moder­ner Sprache vereinbart.

Das Buch paßt wun­der­bar zur jet­zi­gen Jahreszeit. Eine Kanne Tee, ein paar Kekse, eine bequeme Lesestatt und los geht es. Wer eine Vorliebe für anglo­phile Literatur hat, dem kann ich das Buch emp­feh­len und dazu noch anmer­ken, es gibt viele Wendungen, drei Handlungsstränge, das Ende ist nicht vor­her­seh­bar, aber es fügt sich dann alles wun­der­bar zueinander.

bhs

  1. Jane Austens Geheimnis eben­falls von G. Lovett, Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur von Andrea, Wulf sowie Unser Shakespeare von Frank Günther ste­hen auf der Liste bzw. lie­gen bereits bereit

Von Gespenstern, der Küste und der Liebe !

Wer liest heut­zu­tage noch Bücher und wer tut die­ses dazu auch noch im Bus. Ich lese viel, manch­mal auch im Bus. Denn für die weni­gen Stationen die ich fahre ist nicht jedes Buch gleich geeig­net. Vor kur­zem war es mal wie­der soweit, ich habe das pas­sende Werk gefun­den, es han­delt von der Liebe, dem Tod, von Wind und Watt, ver­bun­den mit dem Leben an der Küste oder auf einer Insel.

Johannes Kiellands Manuskript : Die Geschichte, die ich hier erzäh­len möchte, beginnt an einem Grab …

Mitternachtsweg von Benjamin Lebert ist wie eine gute alte Gespenstergeschichte, auf man­chen Seiten auch eine Liebesgeschichte. Ein wenig alt­mo­disch und ver­wir­rend kommt der Text daher. Das im herbst­li­chen Norddeutschland spie­lende Buch nimmt einen nach weni­gen Seiten ein. Man kann es nach dem lesen weni­ger Seiten wie­der in die Tasche packen und wenn man es am nächs­ten Tag erneut aus die­ser her­vor­holt, mit dem letz­ten Satz des Vortages beginnt, ist man wie­derum gleich in der Handlung. Das liegt wohl auch an der über­schau­ba­ren Anzahl von Figuren, der geschil­der­ten Landschaft und der Stimmung des Buches. Selbstverständlich kann Mitternachtsweg auch an allen ande­ren Orten gele­sen werden.

Wer ein Faible für geis­ter­hafte Liebesgeschichten hat, wem der Lauf der Gezeiten und die damit ver­bun­de­nen Veränderungen der Landschaft und den Menschen am Meer nicht fremd sind, dem kann ich das Buch emp­feh­len 1 und allen ande­ren auch.

bhs

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