Wer liest heutzutage noch Bücher und wer tut dieses dazu auch noch im Bus. Ich lese viel, manchmal auch im Bus. Denn für die wenigen Stationen die ich fahre ist nicht jedes Buch gleich geeignet. Vor kurzem war es mal wieder soweit, ich habe das passende Werk gefunden, es handelt von der Liebe, dem Tod, von Wind und Watt, verbunden mit dem Leben an der Küste oder auf einer Insel.
Johannes Kiellands Manuskript : Die Geschichte, die ich hier erzählen möchte, beginnt an einem Grab …
Mitternachtsweg von Benjamin Lebert ist wie eine gute alte Gespenstergeschichte, auf manchen Seiten auch eine Liebesgeschichte. Ein wenig altmodisch und verwirrend kommt der Text daher. Das im herbstlichen Norddeutschland spielende Buch nimmt einen nach wenigen Seiten ein. Man kann es nach dem lesen weniger Seiten wieder in die Tasche packen und wenn man es am nächsten Tag erneut aus dieser hervorholt, mit dem letzten Satz des Vortages beginnt, ist man wiederum gleich in der Handlung. Das liegt wohl auch an der überschaubaren Anzahl von Figuren, der geschilderten Landschaft und der Stimmung des Buches. Selbstverständlich kann Mitternachtsweg auch an allen anderen Orten gelesen werden.
Wer ein Faible für geisterhafte Liebesgeschichten hat, wem der Lauf der Gezeiten und die damit verbundenen Veränderungen der Landschaft und den Menschen am Meer nicht fremd sind, dem kann ich das Buch empfehlen und allen anderen auch.
bhs