„Inspektor Takeda und die Toten von Altona von Henrik Siebold liegt zum lesen bereit. Mit dem Buch kann ich bei Sonnenschein auch nach draussen ausweichen. Derzeit habe ich noch keine Vorstellung was mich erwartet. Auf der Verlagshomepage wird die Hauptfigur wie folgt beschrieben : „Name : Kenjiro Takeda, Beruf : Kommissar, Hobbys : Saxophon spielen, amerikanischer Jazz, besondere Kennzeichen : schulterlanges Haar“. Meine Vorliebe für Regionalkrimis ist nicht sehr ausgeprägt, aber Altona kenne ich gut und deshalb habe ich das Buch gleich ausgeliehen.“
Heute zitiere ich den Teil meines eigenen Blogeintrags. Spannend und ungewöhnlich – ein Japaner : Herr Takeda und eine deutsche Ermittlerin : Frau Harms – so hätte es sein können. Ich habe das Buch gelesen und ich bin enttäuscht. Von Bauspekulanten, Ehrenmord, untergetauchte RAF-Terroristin, über Burschenschaft, Deutsches Beamtentum bis zur Servicewüste Deutschland, all diese und weitere Themen werden angeschnitten. In diesem Fall wäre weniger mehr gewesen, die beiden Hauptfiguren bleiben auf der Strecke. Dabei hätten sie und ihr kultureller Hintergrund mehr Aufmerksamkeit und Text verdient. Die gesellschaftspolitische Situation in Altona, um den Bau der Ikea-Filiale herum, hätte völlig ausgereicht. Nein, dass männliche Opfer ist dann auch noch Spitzel für den Staatsschutz.
„Papieru istu gedurudig“. Ich habe keine Schreibschwäche, es handelt sich hierbei um eine der Textpassagen im Krimi, welche die Aussprache des Inspektor Takeda wiedergeben. Meiner Meinung nach völlig überflüssig.
Wer einen Krimi der in Hamburg spielt lesen möchte, dem sei Elbtöter von Boris Meyn empfohlen. Er spielt im Jahre 1918 und gibt auf spannende und intelligente Weise die Zeit, deren politische Ereignisse und Veränderungen wieder. Trotz der Vielzahl von beteiligten Personen finden sich diese alle am richtigen Platz der Handlung wieder.
bhs